DIE VOLLKOMMENHEIT DES FRAGMENTS

Vernissage am Freitag, dem 17. Mai 2019, 18 Uhr

Gesponsert vom Cliff-Hotel Sellin

Ausstellungsansicht

 

Das Fragment als Gestaltungsobjekt und Kunstprojekt ist ein ewig typisches und »modernes« Phänomen. Die Produzentengalerie ROTKLEE hat sich in ihrer Programmatik für das Jahr 2019 dieser Kunstform angenommen. Sie spiegelt unsere Zeit auf eine vielfältige Art und Weise, besetzt Positionen, die weit aus der Geschichte, der romantischen Fragmentkomposition (Schlegel, Novalis und Tieck) kommen und bis in die Neuzeit reichen. Nach Theodor W. Adorno drängt die »Kunst obersten Anspruchs über die Form als Totalität hinaus, ins Fragmentarische«. Exemplarisch für die Vollkommenheit des Fragmentes steht der Torso in der Skulptur. Von Rodin stammt der Satz: Schöner als eine schöne Sache ist die Ruine einer schönen Sache. Für viele Künstler hat das Fragment eine Faszination, weil in ihm wesentliche Aspekte der künstlerischen Gestaltung wie Abstraktion, Reduktion und Verfremdung angelegt sind. Gustav Seitz erkannte im Fragment die Lust am Unfertigen in einer Welt, die selbst nicht mehr heil ist. Das Ebenbegonnene, Liegengebliebene, Ungeordnete und Zufällige stehen höher im Kurs als das Klare und Vollkommene. Für den Betrachter ergibt sich die Chance, das Werk mit den eigenen Sinnen zu vollenden.

Diesem hohen Anspruch stellen sich die ausstellenden Künstler Walter G. Goes, Günther Haußmann und Frank Otto Sperlich sowie die Gastkünstler Egon Arnold, Lotte Buch, Rainer Fest, Volkmar Herre, Hans-Werner Kratzsch, EllenNa Kock, Karen Kunkel, Matthias Langer, Grit Piolka, Sophie Preller und Monika Ringat.