ROTKLEE XIX  •  WEIHNACHTSAUSSTELLUNG 2017

 

 

 

 

 

ALLE JAHRE WIEDER

Beteiligte Künstler:

Egon Arnold • Klaus Böllhoff  • Petra Feyerherd • Denise Girouy-Lataste • Walter G. Goes • Günther Haußmann • Volkmar Herre • Joachim John •  Constanze Kratzsch • Mario Kusel • Matthias Langer • Ulrike Müller • Sophie Preller• Esther Rappsilber • Kazimierz Rastajczyk • Hans Rudolph • Iwona Sawicka • Gottfried Sommer • Frank Otto Sperlich • Wieslaw Stepien • Ursula Stroedicke • Hanns Studer • Eleni Trupis

Zur Eröffnung spricht Walter G. Goes:

»Alle Jahre wieder« heisst es erwartungsgemäß beiläufig, wenn die Bescherung naht. Es fragt sich nur welche. Und das Jahr 2017 – bis in die letzte Zeit hinein, hatte da EINIGE Bescherungen zu bieten, so dass der rutenschwingende, bei uns mit dem Pinsel agierende Bärtige so EINIGES von seinem Schlitten aus mitzuteilen wüsste: POSITIVES und NEGATIVES !

Es scheint, als hätten DIE BÄUME SCHULD an den VERWERFUNGEN der Welt und der Umwelt. Die Sägen kreischen ja nicht nur am Raddas von Bergen, einer Stadt, die schon längst keine Kreisstadt von Rügen mehr ist und in Folge der unseligen Gebietsreform sehr um Verluste in jeder Richtung kämpfen muss. Nicht nur Bäume fallen da, auch Menschen werden »ENTWURZELT«, geben sich »entwurzelt«… »Ganz kahl sind jetzt die Wälder« heisst es da in einem HIER im ROTKLEE gezeigten Objekt, da kann auch der frostig erstarrte BÄRTIGE nur mit einer gefrorenen Silbertanne aufwarten und ziemlich hilflos ausschauen im Regelwerk des auf Besinnung getrimmten Festes und… ganz kühl wird einem schon in den schön geformten Torsi von Günther Haussmann oder den meerbrechenden Gestaden von Frank Otto Sperlich, die unsere Sinne mobilisieren, Träume wachrütteln von einer Natur, die über dem Menschen steht, wenn sich der Mensch überhebt und IHR gegenüber erhebt.

WIR vom ROTKLEE wollen hinweisen auf Faktisches unserer Zeit, die auch Vergangenes einschliesst und damit auf Belege von künstlerischem Wert verweisen möchte. Ich nenne jetzt Namen, weil unsere Presse ausufernde Namenfolgen immer mehr negiert. Ausser den ROTKLEE-Protagonisten, die ich nannte, zeigen wir – und immer wieder gern – altbekannte Gäste mit wunderbaren Arbeiten: Hanns Studer sei da genannt und Gottfried Sommer und Volkmar Herre aus Stralsund natürlich auch. Erstmals vertreten ist heute mit einer kleinen, feinen Landschaftsnotiz Joachim John, der 2018, am 20. Januar, 85 Jahre alt wird eine Ausstellung in der benachbarten Orangerie erhalten wird. Dann gibt es eine Zeichnung unseres Uraltfreundes Egon Arnold aus Putbus zu sehen, der sich als Zeichner immer wieder in Szene setzt. Der Fotograph Matthias Langer aus Binz setzt gekonnt und immer rätselhaft Akzente in seinem Metier und Mario Kusel, der Metallgestalter und Verformer überrascht nicht nur mit einem Engel sondern mit einer Engelschar im Dreierpack, die uns womöglich Erleuchtung bringen Die Fotographin Esther Rappsilber ist wieder mit zwei ungewöhnlichen Camera-Obscura-Bildern präsent. Von der nun Stralsunderin Petra Feyerherd wählten wir drei unikate BLAUE Arbeiten aus. Wiederholungstäterin ist die junge Constanze Kratzsch, im ROTKLEE zeigt sie sechs uns betörende und in beängstigender Schönheit verstörende Foto-Arbeiten. Im Zuge des Aufbaus der Ausstellung konnten wir eine sehr schöne Arbeit ihres Vaters Hans Werner Kratzsch hängen, ein unsere Phantasie anregendes Relief. Klaus Böllhoff, heute in Klempenow ansässig und leider bzw. sinnfällig aus dem Proraer Gold-Geld-Rügen vertrieben, zeigt zum zweiten Mal im ROTKLEE einige seiner konstruktiven Arbeiten. Denise Girouy-Lataste aus Frankreich ist ebenfalls in diesem Metier unterwegs und auch nicht erstmals, was wir ihrer Schwester Françoise zu danken haben. Auch nicht erstmals stellen wir Arbeiten von Ursula Stroedicke und Elena Trupis aus und das nicht nur aus Proporzgründen. Auch freuen wir uns wieder über Neuzugänge. Zu nennen wären hier zwei kleinformatige »Körperlandschaften« von Ulrike Müller, die in Sassnitz saisonal eine kleine Galerie betreibt. Besonders hinzuweisen wäre auf zwei Arbeiten von Sophie Preller, die mit zwei formal minimalistischen, aber großen Fotoarbeiten aufwartet, kühl und gekonnt anspruchsvoll. Zum Schluss möchte ich unbedingt drei Vertreter der polnischen Künstlerschaft nennen, auch wenn sie heute nicht persönlich anwesend sind, sondern erst später – ab Montag – im Rathaus zu Putbus. Wir zeigen je eine Arbeit von Iwona Sawicka, Kazimierz Ratajczyk und Wieslaw Stepien aus der Hafenstadt Kolobrzeg, dem früheren Kolberg; Wobei Iwona nicht zum ersten Mal auf eine hier im ROTKLEE erfolgreiche Beteiligung verweisen kann. 24 Künstler in unserer kleinen Produzentengalerie zu platzieren war ein Kunststück, das uns hoffentlich gelungen ist. Meine Damen und Herren, die Ausstellung »Alle Jahre Wieder« ist damit eröffnet. Greifen Sie zu auf unsere exquisiten Lose, die SIE für 10 Euro pro Stück erwerben können. Es gibt keine Nieten, wie in der Politik oder Wirtschaft. Hier kann man nur gewinnen ! Und natürlich können Sie nur gewinnen beim Erwerb von Kunst. Sie unterstützen damit die Künstler und diese Produzentengalerie »ROTKLEE«, die keine anderweitige Unterstützung erhält als durch Sie. Wir danken für Ihr Hiersein und verweilen. Wir stehen für Fragen zur Verfügung, einen kleinen Abend lang, mit Freude und Frohsinn und mit viel Nachdenklichkeit

 

Ausstellungsansichten: